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SHIVER

by Maffai

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1.
Wichtig 02:32
Nichts versäumt. Immer noch ist Stille. Der Kopf ist leer, der Körper müde und die Sessellehne trägt nicht mehr. Etwas scheu. Es zählt der gute Wille. Längst vergessen, wie du heißt. Und das nicht aus Versehen. Ich kapituliere vor dir und was dir wichtig ist. Ich kapituliere, weil du mir nicht mehr wichtig bist. Nichts kapiert. Das kann doch nicht dein Ernst sein. Was hier passiert, ist nicht umsonst. Meine alte Masche zieht nicht mehr. Unentspannt suche ich nach Worten. Das Alphabet im Würgegriff: Was ich auch sage, es verändert nichts.
2.
Schieflage 03:05
Mein Lebenslauf ein Armutszeugnis, ja okay, mag schon sein. Wüsste nicht, was dich das angeht, aber schön, dass du Interesse zeigst. Ja, ich steh mir gerne selbst im Weg, völlig gleich, ob das heißt, dass am Ende alle Schotten dicht sind. Mir ist alles klar soweit. Ist doch alles klar soweit. Bei mir ist alles klar soweit. Ja, ich weiß. Sieh’s mir nach. Kann man glauben oder nicht. Alle Floskeln verschenkt. Schlag die Hände vors Gesicht. Fahr mir die Halsschlagader entlang, den Kopf in Schieflage. Tu immer das, was ich nicht kann. Den Kopf in Schieflage. Ohne deine Fleißarbeit lebt sich's mehr als ausgezeichnet. Wüsste nicht, was heut noch ansteht. Kann verstehen, dass du mir die Zähne zeigst. Deine Agenda: nicht mal geschenkt. Mein Gehemmtsein: stärker als du denkst.
3.
Shinigami 03:06
Stimmung wechselhaft. Kopflos hängen die Gedanken nach. Neuroleptika. Und in jeder Ecke lungern die Gestalten. Alles beim Alten. Endlich wieder Herzklopfen. Endlich wieder Rausch. Hängen in der Altbauwohnung von Neunzehnhundertwasweißich. Versteifen hemmungslos in abgedroschenen Posen und Klischees baden intensiv im Kerzenlicht. Zu intensiv. Sehen Gespenster. Sehen Dinge, die nicht da sind. Lange Nächte vor dem Fenster. Falsche Götter. Tiefe Schatten. Shinigami. Blick vom Balkon, schau die Stadt an. Ohne Plan, diese Liebe ist echt. Letztes Hemd hergegeben und den Kopf hingehalten, mehr als einmal. Müde und geschwächt. Stahlkonstrukte und Wandmalerei. Unterlippenpiercing und ein Arschgeweih für die Skyline. Kommt bestimmt bald wieder in Mode. Tausend Tode und der Wahnsinn hat Methode.
4.
Down 03:17
Dein Verhalten ist bemerkenswert. Kaum zu glauben, dass du nicht bemerkst, wie sehr du störst. Nicht mal mich jetzt im Speziellen, sondern eher so generell. Wenn du mich fragst, machst du dir was vor. Nichts, was ich dir sagen könnte, würde etwas ändern. Meine Meinung interessiert dich nicht. Und wenn du down bist, dann bin ich da nicht mehr dabei. Nackte Schultern sind aus Eis. Du weißt Bescheid oder täusch ich mich? Gleich und gleich betrifft mich nicht. Keine Ahnung, was das heißt? Dein Kummer ist mir gleich. Unbegreiflich, wie du dich verstellst. Sieht so aus, als ob du dir in deiner Art gefällst. Alles klar, hab schon kapiert: Du lebst weiter isoliert. Wo ein Wille ist, blockierst du jeden Weg.
5.
Woelfe 03:28
Das sind Wölfe, achten nur auf sich, denen bist du gleichgültig. Essen Kreide, schleifen sich die Zähne. Ode an die Einfalt, an die Poesie vom Stammtisch aus dem hinterletzten Gasthof. Blitzlichter wie du entfachen Scheiterhaufen. Fick dich! Joke is on you und das ist gut so. Dürfen nicht weiterlaufen, aber Freudentränen löschen keinen Flächenbrand. Eigentlich seltsam, dass man da noch lachen kann. Toten haucht man keinen Atem ein. Die wirst du nicht mehr los. Die nutzen dich aus. Das geht schneller, als du denkst. Egoistisch und gefährlich. Wann kapierst du das? Der Tod, der um die Ecke wohnt, macht sich heute nicht die Mühe mit dem Schafspelz, verschleiert seine Taten nicht. Während man sich nachts im Schlaf wälzt und sich fragt wie lang das dauert, bis der nächste blöde Wichser an der Macht ist, liegen sie schon auf der Lauer, bis es Nacht ist. Sag, willst du etwa schuld sein, wenn der Tag kommt, an dem es wieder eskaliert? Wenn du nicht aufpasst. Das geht uns alle etwas an.
6.
Sphinx 03:00
Majestätisch. Magnifique. Gönnst dir alles, was man so für Money kriegt. Dein Loft, ein Tempel und auch sonst ist alles schick. Eingehüllt in Milch und Honig. Tja, wieso nicht? Du lässt es schneien in Ägypten. Weißes Gold auf deinem Tisch. Tja, wieso eigentlich nicht? Dein Kontostand für den Pöbel Hieroglyphen. Ungeheuerlich! Zieh die Line. Atme ein. Gönn dir den Luxus. Steht dir gut. Bis die Wand auseinanderbricht. Bis deine Welt auseinanderbricht. Man beachtet dich. Leb den Style. Tauche ein. Genieß den Status. Blaues Blut. Dekadenz in der Oberschicht bringt die Welt aus dem Gleichgewicht. Man verachtet dich. Champagner, Kaviar und Wodka. Nicht nur unnahbar, sondern gottnah. Hältst dir den Spiegel vor, völlig von allein. Gibst dir den Luxus – ohne bist du schutzlos. Ein Eigenheim aus Elfenbein. Elegant im weißen Sand. Papyrus in der Hand. Klebeseite nach oben, denn du bist ‘die da oben’. Keine Macht den...
7.
Wurzeln 03:07
Fleiß ist zeitgemäß, doch wer weiß schon wie lange das so bleibt? Weil auch du ganz bestimmt deine Zweifel hegst, bis die Welt im Innern auseinanderfällt. Wurzeln schlagen ins Gesicht. Alles holt uns ein. Unversöhnlich. Deine Pflicht ein Schatten deines alten Ichs und du ein Schatten deiner selbst. Es ist so einfach aber es geht nicht. Es ist einfach ziemlich unmöglich. Alles ist so einfach, aber es geht nicht. Es ist einfach ziemlich unmöglich. Du kannst es fort wünschen, aber es geht nicht. Und jetzt sieh, wie die Zeit vergeht, und wer weiß schon, wie lange sie uns eint, bevor wir alle vor die Hunde gehen, wenn der Schwarm für uns wieder die Entscheidung fällt.
8.
Cornerkids 02:43
Mal die weißen Sneaker schwarz an mit dem Edding aus dem Küchenschrank. Ein kleiner Hauch von Urban Art und die Patches auf dem Eastpak gleichen einer Vernissage. Gelebte Subkultur. Wer will schon sein wie all die andern? Überwältigt von den Zeichen. Polemik für immer. Vollumfänglicher Fehlschlag. So ist es besser, ganz alleine im Zimmer. Im Zweifel Panik. Im Zweifel Furcht. Im Zweifel Melancholie. Hörst du, das wird niemals vergehen. Im Zweifel glücklich. Im Zweifel Schock. Im Zweifel Egomanie. Hörst du, wir verändern uns nie. Fahr diesen Film bis zum Abspann. Da ist kein Fehler in der Matrix. Löcher in den Blue Jeans. Wer will schon hip sein? Wir bestimmt nicht! Kapuze tief ins Gesicht. Hast du Feuer? Zück die Kippe hinterm linken Ohr. Wieso denn heimlich machen? Die erwischen uns nie! Infantile Anpassungsdefekte. Immer alles auf repeat. Was geschieht? Und dein Nirvana-Smiley weiß Bescheid: I hate myself and I want to die. Das hier ist unsere Zeit. Kein Morgen. No Future.
9.
Shift 02:54
Jedes Wort eine Flaschenpost. Mit der Symmetrie im Kopf schreib ich dir in Spiegelschrift. Irgendwie nicht für dein Ohr bestimmt, aber zwischen meinen Zeilen immer wieder wir, immer wieder du. Leicht verzerrt sieht eben alles nice aus und manchmal reicht es auch, wenn nur einer dich versteht, eine es begreift oder auch mal niemand. Ist völlig gleich, ob es am Ende jemand peilt. Spreche kaum. Sage viel. Jacke wie Hose. Dufflecoat und Skinny Jeans. Weißt du, wie ich mein? Wahrscheinlich nicht. Ist auch egal…klingt sowieso nach mehr als es ist. Es ist nicht so, wie du denkst. Es ist nicht mehr als du erkennst. Oder vielleicht doch? Früher oder später nimmst du mich beim Wort. Mundwinkel in den Hosentaschen, stehst du da. Wie ich dies und das denn wohl gemeint habe? Schön, dass du fragst. Aber denk nicht ich bin schlauer. Ich check mich noch weniger als du und was ich sage, ist oft leider nicht von Dauer. Manchmal nur Phrasen an den Moment. Damit du an mich denkst.
10.
You make me act like it’s okay. Ich find es ziemlich widerlich und dann auch wieder nicht. Klar, dass sich das widerspricht. Hey, so bin ich eben. Du meinst, du kennst mich, doch das tust du nicht. Nicht mal im Ansatz. Noch nicht mal im Ansatz. Seit ich denken kann, stehst du hinter mir, trägst mir alles nach. Auf dich ist Verlass. Schleichst dich an, lässt dich nicht vermeiden. Kannst du gehen? Musst du wirklich länger bleiben? Bye, bye, Paranoia. Mach, dass du weg kommst. Ich denk, du solltest langsam los jetzt. Wenn ich nur wüsste, wie man loslässt. Es ist nicht okay. Kannst du bitte gehn? Du kannst mich nicht sehn. Doch du bist hartnäckig, ständig hinter mir her. Spukst in meinem Hinterkopf, liegst mir auf der Lauer. Verschmiert und dreckig. Lifestyle-Souvenirs, die man sich schenken kann. Werd aus dir nicht schlauer. Bild ich mir was ein, oder mir was auf dich ein? Soll ich ehrlich sein? Hey, ich weiß es nicht. Schau mich nach dir um, glaube ich vermisse dich. Außer dir sind alle gegen mich. Soll das witzig sein? Ich nenn es mittelmäßig lau. Will nicht, dass du noch länger bleibst. Ich muss los jetzt. Ciao.
11.
Todschick 04:08
Die Anekdote sitzt. Das Essen kommt so wie bestellt. Die Gesten einstudiert, damit man hinterher gefällt. Unsagbar schick gemacht. Logensitz mit Fensterplatz, damit wir von der Scheiße nichts verpassen. Schwarzer Asphalt. Die Knie weich. Die Blicke kalt. Banal wie immer halt. Irgendwann kommt jede Chance zu spät. Endstation Second Date. Fortsetzung folgt, aber nicht für uns. Über uns der Keller, vor uns Verlust. Todschick. Es gibt nichts, was uns hält, nicht mal der Tod selbst. Sabotieren uns selbst, weil uns der Kummer gefällt. Dessert war ekelhaft. Man imitiert sich wie gewohnt. Kajal wird Corpsepaint. War doch wohl klar, dass wir auch diesmal nicht viel weiter sind als letztes Mal. Aber scheint fast so, als will man das. Mehr als Schulterzucken fällt da nicht ein. Wenn alle kollektiv am Boden sind, ist wenigstens klar, dass man damit nicht alleine ist.

about

VÖ: 06.08.2021 • KIDNAP MUSIC • CARGO RECORDS

🦷 𝐋𝐏: tanteguerilla.com/Maffai-Shiver-LP-MP3-regular

🦷 𝐂𝐃: tanteguerilla.com/Maffai-Shiver-CD

There is also a 𝗹𝗶𝗺𝗶𝘁𝗲𝗱 𝗟𝗣 𝘄𝗶𝘁𝗵 𝗮𝗻 𝗲𝘅𝗰𝗹𝘂𝘀𝗶𝘃𝗲 𝗕𝗼𝗻𝘂𝘀 𝟳𝗶𝗻𝗰𝗵 (contains 2 Bonus-Tracks 'Harmlos' & 'Schwarz') out there. It's sold out by now but keep your eyes open in indie record stores...

credits

released August 6, 2021

𝙈𝘼𝙁𝙁𝘼𝙄:
Jan Kretschmer
Mike Illig
Simon Züchner
Daniel Schmitt

𝙈𝙐𝙎𝙄𝙆 𝙐𝙉𝘿 𝙏𝙀𝙓𝙏𝙀: Maffai

𝘼𝙐𝙁𝙉𝘼𝙃𝙈𝙀 𝙐𝙉𝘿 𝙈𝙄𝙓: Jan Kretschmer 2019-2021
𝙂𝙀𝙎𝙏𝘼𝙇𝙏𝙐𝙉𝙂: Dominik Müller

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